Projektbeschreibung

Beim Petersbergtunnel handelt es sich um einen 367 m langen Eisenbahntunnel auf der „Moselstrecke“ zwischen dem Haltepunkt Neef und dem Bahnhof Ediger-Eller. Auf einer Länge von 367 m unterfährt der im Jahr 1879 hergestellte und 1970 elektrifizierte zweigleisige Tunnel den Petersberg mit dem einzigen Höhenfriedhof der Mosel.

Um den modernen Anforderungen der mit täglich über 180 Zügen hochbefahrenen Strecke gerecht zu werden, beschloss die Deutsche Bahn AG die Anpassung der Lichtraumprofile. Mit der Durchführung der Aufweitung des Tunnelprofils und dem anschließendem Tunnelausbau wurde die „ARGE Tunnel Petersberg“ unter Federführung der Marti GmbH Deutschland beauftragt.

Die Herausforderung bei der Ausführung der Arbeiten bestand darin, dass die Arbeiten bei laufendem, eingleisigen Bahnbetrieb und unter Aufrechterhaltung der Oberleitungsarbeiten durchgeführt werden mussten. Um die für den Güterverkehr wichtige Strecke weiter befahren zu können, wurden die Arbeiten in der „Tunnel im Tunnel Methode“ ausgeführt. Dazu musste für die Bauphase eine durchgehende rund 400 m lange Stahleinhausung erstellt werden. Durch diesen Sondervorschlag konnte der Bahnbetrieb aufrechterhalten und parallel dazu im Zwischenraum von Tunnel und Schutzeinhausung die Tunnelaufweitung durchgeführt werden. Die Aufweitung des Petersbergtunnels diente dabei als Pilotprojekt für zukünftige Tunnelaufweitungen bei laufendem elektrifiziertem Bahnbetrieb.

Um die Arbeiten ausführen zu können, erfolgte in einer vierwöchigen Totalsperrpause der Rückbau der zweigleisigen Bahnstrecke, der Einbau der Schutzeinhausung und die Verlegung des eingleisigen Bauzustandes in die Tunnelmitte.

Der Vortrieb für die Aufweitung des Tunnelradius um weitere 2 Meter erfolgte durch das extra für dieses Projekt hergestellte Tunnelerweiterungsportal. Im täglich wiederkehrenden Ablauf wurde zweimal täglich, in 30-minütigen Gleissperrpausen, das Gebirge gesprengt. Anschließend wurde der Fels mittels Meißeln und Baggern vom Berg gelöst. Insgesamt wurden so über 20.000 m³ Ausbruchvolumen bei schwierigen und stark beengten Randbedingungen ausgebaut und abtransportiert. Zu Sicherung des anstehenden Gebirges wurden ca. 4.500 bis zu 8 m lange Gebirgsanker und SB-Spieße eingebaut.

Nach Fertigstellung des Vortriebs erfolgte die Herstellung der Widerlager und der Gewölbeinnenschale. Insgesamt wurden dafür ca. 1.000 t Bewehrungsstahl und knapp 10.000 m³ Beton und Spritzbeton verbaut.

Neben den Arbeiten zur Tunnelaufweitung und des Tunnelausbaus umfasste der Leistungsumfang auch die Herstellung der beiden Voreinschnitte (Nord und Süd) sowie die Sicherung und Neuerstellung der Stützwände (Nord und Süd). Dazu waren umfangreiche Hangsicherungs-, Abbruch- und Betonarbeiten in teilweise sehr steilem Gelände der angrenzenden Weinberge erforderlich.

In einer vierwöchigen Totalsperrpause erfolgte der Rückbau der Schutzeinhausung inklusive der dazu erforderlichen Fundamente sowie die Herstellung des Endzustands auf zwei Gleise. Danach konnte der Regelbahnbetrieb wieder aufgenommen werden.

 

Unsere Leistung

  • Aufstellung und Durchsetzung von Nachträgen

  • Erstellung Baustellenschriftverkehr

  • Baubegleitende baubetriebliche Unterstützung

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